Gerhard Buchegger |
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„Ich esse gerne" - so oder so ähnlich würde ich den Antrieb für mein Kochen begründen. Außerdem freut sich meine Frau, wenn ich für uns etwas koche. Da ich aber das Kochen nie gelernt habe, versuche ich einfach Speisen, die mir gut geschmeckt haben, nachzukochen, und diese, wenn möglich auch noch durch besondere Zutaten aufzubessern. Dann schaue ich auch noch, ob es vielleicht möglich ist, die Zubereitung zu rationalisieren. Es gibt nichts Öderes als stundenlang in der Küche zu stehen. Sonst bin ich bei uns in der Küche der Beikoch und leiste Hilfsdienste wie Gemüseschneiden, Kartoffelschälen und was halt sonst noch anfällt. Rund die Hälfte der Versuche misslingt, manchmal gebe ich gleich auf, manchmal erst nach dem zweiten Versuch. Legendär und immer noch etwas frustrierend ist für mich „pesce al forno" (Fisch im Backrohr). Laut Roberto, Wirt und auch Koch in unserem Stammrestaurant „Luisa e Roberto" in Porto Santa Margherita di Caorle ist das eine total einfache Geschichte. Man nimmt in Stücke geschnittenes Gemüse (Zucchini, Tomaten, Oliven, Erdäpfel) und Zitronenscheiben, legt darauf den Fisch und schiebt das Ganze ins Backrohr. Wenn die Kartoffeln durch sind, ist auch der Fisch fertig. Denkste!!! Den ersten Versuch haben wir irgendwie runtergewürgt, beim zweiten Mal war es nahezu ungenießbar. Die Erdäpfel haben so lange gebraucht, bis die Zitronen alles in eine bittere Masse verwandelt hatten. Seither bitten wir Roberto jetzt öfter, das für uns zu kochen, er lacht und freut sich, wenn wir ihm sagen, dass wir es selber nicht zustande gebracht haben. Nebenbei sorgt es dort immer für etwas Aufregung unter den anderen Gästen. Es steht nicht auf der Speisekarte, und die anderen bekommen immer Stielaugen, wenn es gebracht wird. Es wird im großen eckigen Reindl direkt aus dem Rohr auf den Tisch serviert und duftet unheimlich gut. Dazu kommen dann auch noch die bewundernden und ziemlich neidischen Blicke der anderen Gäste. Einfach ein tolles Essen! Das sind die Speisen, die aus meiner Sicht so gut sind, dass man nichts mehr daran ändern muss (Rezepte folgen demnächst):
Die Zutaten zu meinen Speisen kaufe ich in der Regel selber ein, da ich ohnehin der Chefeinkäufer in der Familie bin. Als Einkaufsquelle führe ich oft Hofer/Aldi oder Lidl an. Ich bin ein begeisterter Diskonter-Einkäufer und überzeugt, dass gewisse Zutaten nur genau von einem bestimmten Händler kommen sollten, weil sonst das Ergebnis nicht so perfekt ist. Was ich dort nicht oder nicht in entsprechender Qualität einkaufen kann, besorge ich dann meist bei Merkur. Wir trinken zum Essen immer Wasser und Wein. Das Wasser kommt aus der Leitung. Das Linzer Wasser schmeckt total gut. Wir ersparen uns damit, kistenweise Mineralwasser nach Hause zu karren und sind damit mindestens genauso zufrieden. Der Wein kommt meistens aus Italien, manchmal aus dem Burgenland, aus Frankreich, Spanien oder von sonst irgendwo auf der Welt. Es ist immer Rotwein, je dunkler, trockener und gehaltvoller umso lieber. Rotwein schmeckt nicht nur besser, sondern ist auch für meinen hohen Blutdruck optimal. Nur zu den griechischen Speisen kommt Retsina auf den Tisch. Fast immer ist es Kourtaki, wir haben da eine spezielle Marke. Auch beim Wein kaufe ich sehr preisbewusst und nutze Angebote. Wir probieren eine Flasche aus und wenn er uns schmeckt, dann kaufe ich einen oder mehrere Kartons. 3 Euro pro 0,7-Liter-Flasche sind eine Schmerzgrenze.
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Start/Briefmarken
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